Was für ein wunderbarer, wunderbarer Film das doch ist: (500) DAYS OF SUMMER. So wie ein Song, der einem für einen kurzen Moment das Gefühl gibt, nur für einen selbst geschrieben worden zu sein, funktioniert auch dieser Film: Als würde er mich kennen und genau das erzählen, was ich fühle und erlebt habe.
Natürlich werden sich in dieser Geschichte einer gescheiterten Beziehung sehr viele Leute wiederfinden können. Aber die interessieren mich nicht: Der Film wirkt so persönlich und spinnt eine so feine Magie, daß man sich direkt angesprochen fühlt. Ich war mit Zooey Deschanel zusammen, ich habe sie wieder verloren.
Der Film trifft in jedem Moment den richtigen Tonfall, vieles ist witzig und wehmütig zugleich. In den meisten Liebesgeschichten Hollywoods endet der Film ja genau da, wo die Beziehung überhaupt anfängt: Die Liebenden sind endlich zusammen. Als würde der Glücksmoment durch den schwarzen Bildschirm und den Abspann in die Unendlichkeit verlängert werden. (500) DAYS OF SUMMER erzählt von einer Beziehung, die irgendwann wieder endet – und schafft es dabei, kein Downer-Drama zu sein und kein verbittertes Frustventil, sondern eine echte Erinnerung an eine schöne Zeit und an all den Schmerz, der danach kam, und doch fühlt man sich hinterher gut.
Die Beziehung im Film scheitert, weil Summer, das Mädchen, irgendwann nicht mehr will. Ganz genaue Gründe hat sie nicht. Vielleicht fühlt sie sich eingeengt vom Beziehungsdasein – immerhin besteht sie drauf, daß sie keinen „Freund“ habe, nur jemanden, den sie gerne mag. Vielleicht weiß sie nicht, was sie will. Vielleicht ist sie auch einfach nur entfremdet oder hat sich in etwas gestürzt, das sie nach einer Zeit nicht mehr wollte. Wer weiß es schon so genau. Das Aufregende an der Frau ist doch eigentlich, wie unberechenbar sie ist – daß sie immer etwas Ungewöhnliches denkt oder sagt, und daß sie in ihrem Verhalten eben auch rätselhaft ist. Das, was man an jemandem faszinierend findet, kann eben auch manchmal das sein, was einen zum Wahnsinn treibt.
„Have you known someone like that?“ fragt Roger Ebert in seinem fein beobachteten Review. Oh ja, sogar mehrmals. Vielleicht fühlt sich der Film deswegen so echt an, bzw. vermutlich kann ich mich deshalb so gut darin wiederfinden. Über die eine habe ich selbst ein Drehbuch geschrieben. Die andere Geschichte ist innerlich noch nicht ganz abgeschlossen, und ich glaube, dieser Film wäre eine Story, die ich gerne darüber geschrieben hätte.
Definitiv eines meiner persönlichen Highlights dieses Jahres. Im Jänner erscheint in England die DVD – hoffentlich bei uns dann ebenso bald.
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