Der amerikanische Komponist Basil Poledouris ist gestern an Krebs gestorben. Poledouris ist in den 80ern und 90ern mit seinen Scores zu CONAN DER BARBAR, ROBOCOP, JAGD AUF ROTER OKTOBER, STARSHIP TROOPERS und auch FOR LOVE OF THE GAME bekannt und berühmt geworden, hat aber zu den gefeierten Groß-Orchestrierern Zimmer, Howard, Goldsmith, Williams et al. irgendwie immer nur die zweite Geige gespielt.
Als Tribut spiele ich gerade den CONAN-Soundtrack, der – ohne Übertreibung – einer der besten Filmsoundtracks aller Zeiten ist. Nicht nur ich sehe das so: Das IMDB-Message-Board ist voll von begeisterten Fans, die CONAN als Meisterwerk der Komposition herauspicken – was ungehört nie jemand glaubt, weil die Musik einen Film begleitet, den niemand ernst nimmt. Poledouris‘ Score ist grandios, episch, voller Bombast und wieder ganz leisen Passagen. Die Dynamik ist unglaublich – der Komponist versteht, wie man verhaltene Parts einsetzen muß, um dann zu vollem Effekt auffahren zu können. Die Musik ist reich an Melodien auf der einen Seite, voller Dramatik und Bewegung auf der anderen. Poledouris deckt ein großes Spektrum an Emotionen ab und schlägt auch gerne kleine Haken, setzt Überraschungen.
Ursprünglich wollte Produzent Dino De Laurentiis Pop-Musik als Untermalung des Films. Regisseur John Milius bestand aber auf einem orchestralen Score, der die Dramatik der Bilder pointieren sollte. Sein Freund Poledouris fand sich mit der Aufgabe betreut, Musik zu finden, die eine völlig unbestimmte Zeit suggerieren sollte – irgendwie prähistorisch, irgendwie mittelalterlich, aber nirgendwo genau plaziert. Er hat sich an klassichen Komponisten orientiert, an gregorianischen Gesängen, an mittelalterlicher Folklore, und aus all diesen Elementen einen so berauschenden Score gemacht, daß das Album auch als völlig eigenstehendes Werk anzuhören ist (und zwar auch von Menschen, die mit dem Film rein gar nichts anfangen können).
„This score is the most wonderful music ever written by the hand of man as far as I’m concerned. […] It is the benchmark of what a film score can be. It is layered in passion and contains a power that I wasn’t even aware that music could convey“, schreibt ein User in der IMDB. Die Skeptiker unter euch mögen vielleicht angesichts unserer Beschreibungen hoffnungslose Übertreibung und Verklärung wähnen, aber es ändert nichts daran: Die Musik ist mitreißend, wunderschön, und „Funeral Pyre“ schafft es nach all den Jahren immer noch, mir die Gänsehaut über den Rücken zu jagen.
R.I.P. Basil Poledouris.
Now playing: CONAN THE BARBARIAN – Original Motion Picture Soundtrack (1982)
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Sehe gerade „For love of the game“. Toller Film, eines ist klar: der Soundtrack muss jetzt auch her!
Als nächstes werde ich mir dann wohl wieder die Verfilmung von „Shoeless Joe“ ansehen – mir ist leider der Titel entfallen. Langsam kommt mir, dass Kevin Costner vielleicht doch kein schlechter Schauspieler ist 🙂
FIELD OF DREAMS – FELD DER TRÄUME. Einer der schönsten Filme über das Verfolgen eines Traums. Costner ist in der Tat ein wirklich guter Schauspieler, er hat nur irgendwie seinen Ruf verspielt und viel Pech mit finanziellen Flops gehabt.