Kekse!

Uncategorized / 2. Mai 2010

Man kann ja nicht behaupten, daß man der Ankündigung eines neuen Limp-Bizkit-Albums nicht mit einer dicken Portion Skepsis und Sarkasmus entgegenblicken würde: Zu schrecklich waren die letzten beiden Alben, das aufgeblasene RESULTS MAY VARY und das eher peinliche THE UNQUESTIONABLE TRUTH PART I (treue Blogleser erinnern sich: hier mein Verriss) – und dann war lange Jahre ohnehin Funkstille.

Mittlerweile haben die Burschen aber in Originalbesetzung (also mit Wes Borland, der sich sicherlich morgens beim Frühstück immer aufs neue überlegt, ob er mal wieder aussteigt und neue musikalische Pfade beschreiten will, oder doch im Herzen ein Lahmkeks bleibt) ein neues Album aufgenommen, das dieses Jahr unter dem Namen GOLD COBRA erscheinen wird. (Zusammen mit dem Ross-Robinson-produzierten neuen Korn-Album, dem angekündigten neuen Methods-of-Mayhem-Album und den jüngsten Berichten über Spineshank, die ebenfalls wieder in Erstbesetzung im Studio stehen, vielleicht ein weiteres Zeichen dafür, daß der NuMetal nicht ganz so tot ist, wie jeder tut.)

Auf der Seite von Limp Bizkit gibt’s jetzt den ersten Song vom Album zu hören: „Why Try“. Und der ist – man möchte fast sagen: überraschenderweise! – richtig gut geworden. Ein supersimpler, dröhnender Groove, darüber Dicke-Hose-Stromgitarren, und Fred – naja, der ist halt Fred. Vintage Bizkit, sozusagen – und aus irgendeinem Grund dabei doch eine Fortführung von THE UNQUESTIONABLE TRUTH, nur … hm … gut. Ich empfehle: Laut anhören (damit man das Wummern spürt) und mit Kopfhörern anhören (damit man den fiebrigen Höllenradau richtig goutieren kann, den Borland da auf den diversen Gitarrenspuren veranstaltet). Und ja, jetzt freu ich mich aufs neue Album.

Hier anhören.

Update: Der Track ist mittlerweile nicht mehr auf der Homepage von Limp Bizkit, aber natürlich bei YouTube, ohne Video:

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Christian Genzel
Christian Genzel arbeitet als freier Autor und Filmschaffender. Sein erster Spielfilm DIE MUSE, ein Psychothriller mit Thomas Limpinsel und Henriette Müller, handelte von einem Schriftsteller, der eine junge Frau entführt, weil er sie als Inspiration für sein Buch braucht. Außerdem drehte Genzel mehrere Kurzfilme, darunter SCHLAFLOS, eine 40-minütige Liebeserklärung an die Musik mit Maximilian Simonischek und Stefan Murr, und den 2017 für den Shocking Short Award nominierten CINEMA DELL' OSCURITÀ. Derzeit arbeitet er an einer Dokumentation über den Filmemacher Howard Ziehm. Christian Genzel schreibt außerdem in den Bereichen Film, TV und Musik, unter anderem für Film & TV Kamera, Celluloid, GMX, den All-Music Guide, 35 Millimeter, Neon Zombie und Salzburger Nachrichten. Er hält Vorträge zu Filmthemen und kuratierte 2014 an der Universität Salzburg eine Filmreihe zum Thema "Erster Weltkrieg".





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