Genzel spielt!

Uncategorized / 7. Juli 2007

So. Genzel ist ab sofort nicht nur ein Goonie, sondern sogar noch ein viel besserer Goonie. 34577 Punkte. Die Punktezahl hängt übrigens stark davon ab, wieviele Leben man zum Schluß noch hat. Wenn ich’s also jetzt schaffen würde, das Spiel durchzuspielen, ohne ein einziges Leben zu verlieren, hätte ich die Höchstpunktzahl erreicht. Da der Spaß, wenn man weiß, wie’s geht, gerade mal 15-20 Minuten in Anspruch nimmt, werde ich da eventuell noch ein, zwei Versuche starten.

Obwohl ich ja immer gerne das Gegenteil glaube, gibt es eine Menge Berufe, für die ich absolut ungeeignet bin. Pilot beispielsweise. Oder Friseur. Es liegt eventuell auch mit daran, daß ich für diese Berufe wenig Begeisterung aufbringen kann. Ebensowenig Talent habe ich offenbar als Ganove – wie mir das Spiel THEY STOLE A MILLION seit gestern demonstriert. Da baldowert man als Bandenchef Raubzüge aus, heuert Personal an, kauft sich Informationen über die angepeilten Objekte, und plant dann in sekundengenauen Schritten die Aktionen jedes Teammitglieds beim Raubzug. Wer schaltet wann die Alarmanlage aus? Wer knackt den Panzerschrank? Zertrümmern wir die Schaukästen oder knacken wir doch lieber sorgfältig die Schlösser?

Dummerweise wurde ich bei meinen drei gestrigen Raubzügen – ein prinzipiell einfacher Einstieg in einen Münzhandel – auch prompt drei Mal von der Polizei erwischt. Beim ersten Mal – ich muß es ehrlicherweise zugeben – habe ich halt auch dummerweise einfach die Ladentür beim Raubzug offengelassen. Muß wohl jemand gemerkt haben. Beim zweiten Mal sind sich die beiden Teammitglieder nur gegenseitig im Weg herumgestanden, und weil ich bei der Planung eine verschlossene Tür übersehen habe, standen dann beide doof herum und haben nicht gewußt, was sie machen sollen. Der dritte Anlauf lief besser – die Alarmanlage wurde ausgeschaltet, der Panzerschrank geöffnet – aber dann fuhr ein Polizeiwagen am Haus vorbei, und die haben dann doch etwas mitgekriegt. Offenbar muß man bei solchen Patroullien alles zum Stillstand bringen und quasi die Luft anhalten – aber wie das genau geht, ist mir bislang rätselhaft. Naja, vielleicht steige ich heute abend nochmal bei dem alten Münzhändler ein.

Das Spiel ist von 1986 und bietet selbst für damalige Verhältnisse absolute Spar-Minimalgrafik. Macht aber gar nichts, denn spannend ist das Ganze trotzdem – und reichlich knifflig obendrein. Auch dieses Spiel habe ich vor einigen Jahren für ganz wenig Geld auf eBay ersteigert und bislang nie gespielt – was so ein C64-Retro-Flash doch alles zu Tage fördert!

Der Ehrenwerte Ef hat mir übrigens verraten, daß DYNAMITE DÜX am C64 ziemlich „schlaahb“ ist. Meine gebremste Begeisterung gestern kam also nicht von ungefähr. Er verriet mir aber auch, daß er es durchgespielt hat, was in mir jetzt die Frage aufwirft, ob ich das „schlaahbe“ Spiel nicht vielleicht auch durchspielen sollte, wo es denn nun schon einmal hier herumliegt. Hmm.

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Christian Genzel
Christian Genzel arbeitet als freier Autor und Filmschaffender. Sein erster Spielfilm DIE MUSE, ein Psychothriller mit Thomas Limpinsel und Henriette Müller, handelte von einem Schriftsteller, der eine junge Frau entführt, weil er sie als Inspiration für sein Buch braucht. Außerdem drehte Genzel mehrere Kurzfilme, darunter SCHLAFLOS, eine 40-minütige Liebeserklärung an die Musik mit Maximilian Simonischek und Stefan Murr, und den 2017 für den Shocking Short Award nominierten CINEMA DELL' OSCURITÀ. Derzeit arbeitet er an einer Dokumentation über den Filmemacher Howard Ziehm. Christian Genzel schreibt außerdem in den Bereichen Film, TV und Musik, unter anderem für Film & TV Kamera, Celluloid, GMX, den All-Music Guide, 35 Millimeter, Neon Zombie und Salzburger Nachrichten. Er hält Vorträge zu Filmthemen und kuratierte 2014 an der Universität Salzburg eine Filmreihe zum Thema "Erster Weltkrieg".





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